Das Wegrollen abgestellter Lkw ist seit vielen Jahren die Ursache schwerster Unfälle. Jetzt ist ein Ende in Sicht. Durch eine Änderung der europäischen Zulassungsvorschriften wird ab 2024 schrittweise die automatisch aktivierte Feststellbremse Pflicht. Die BG Verkehr hatte lange darauf hingewirkt.
Mit einer Änderung der Verordnung ECE R 13 hat die Europäische Wirtschaftskommission (ECE) den Weg zu mehr Sicherheit beim Betrieb von Nutzfahrzeugen freigemacht. Die ECE nahm am 21. September 2021 einen Vorschlag Deutschlands an, der die Einführung einer automatisch aktivierten Feststellbremse zum Ziel hat. Einführungstermine sind September 2024 für neue Typen und September 2026 für Neufahrzeuge.
Die BG Verkehr und der Deutsche Verkehrssicherheitsrat (DVR) hatten sich seit Jahren für die Neuregelung eingesetzt. „Das ist ein wichtiger Schritt für die Umsetzung der Vision Zero“, sagt Dr. Klaus Ruff, stellvertretender Leiter des Geschäftsbereichs Prävention der BG Verkehr. Die Vision Zero ist die Vision einer Welt ohne Arbeitsunfälle.
25 Tote durch das Wegrollen abgestellter
Lkw Ruff erhofft sich von der automatisch aktivierten, elektrischen Feststellbremse, dass schwere und tödliche Unfälle durch das Wegrollen von Nutzfahrzeugen komplett vermieden werden können. Diese geschehen dann, wenn Fahrer oder Fahrerinnen das Fahrerhaus verlassen, ohne manuell die Feststellbremse zu betätigen. Setzt sich der Lkw dann unkontrolliert in Bewegung, besteht höchste Gefahr. „Nach Analyse der Unfalluntersuchungen der BG Verkehr gab es zwischen 2011 und 2018 mindestens 65 schwere Unfälle durch das Wegrollen von Lkw. Dabei wurden 25 Versicherte getötet“, erklärt Ruff.