- Anzeige -

DVR: Aggressives Verhalten im Straßenverkehr

Fluchen, hupen, andere bedrängen oder ausbremsen sind bekannte Verhaltensweisen im Straßenverkehr. Subjektiv kann man daher das Gefühl haben, aggressives Verhalten hat sehr häufig das Steuer übernommen. Trifft dieser Eindruck zu? Wie verhalten sich die Menschen in bestimmten Verkehrssituationen? Dazu hat das Meinungsforschungsinstitut Forsa im Auftrag des Deutschen Verkehrssicherheitsrates (DVR) in einer repräsentativen Online-Umfrage 1.000 Verkehrsteilnehmer befragt.

Erschreckend: Fast die Hälfte der Befragten (45 Prozent) hat angegeben, dass sie sich ärgern, wenn sich vor ihnen jemand strikt an die Geschwindigkeitsbegrenzung hält.

Drängeln und zu dicht auffahren

Wenn von hinten jemand drängelt und zu dicht auffährt, werden 27 Prozent der Befragten bewusst langsamer. Auf etwa 21 Prozent der Autofahrer trifft zu, dass sie nervös werden und meist schneller fahren, obwohl sie das nicht möchten. Unter 30-Jährige geben dies tendenziell häufiger an als ältere Autofahrer. Rund 14 Prozent haben angegeben, dass in einer solchen Situation Wut in ihnen aufsteigt und sie kurz auf die Bremse treten.

Reaktionen hinter einem langsameren Fahrzeug

Wenn sie auf der Autobahn hinter einem langsameren Fahrzeug fahren müssen und unmittelbar keine Möglichkeit besteht, zu überholen, sagen 19 Prozent der Befragten, dass sie auch mal etwas dichter auffahren, um zu signalisieren, dass sie überholen möchten. Dass sie dann auch mal rechts überholen, haben 13 Prozent angegeben. Beide Aussagen treffen am ehesten auf die 30- bis 44-Jährigen zu. Sobald sich eine Gelegenheit zum Überholen ergeben hat, zeigen acht Prozent mit eindeutigen Gesten, wie sehr sie genervt und verärgert sind.

Eindämmung von Aggression

Welche Maßnahmen könnten dazu beitragen, Aggressionen einzudämmen? Fast zwei Drittel aller Befragten (63 Prozent) sind der Meinung, dass härtere Konsequenzen bei aggressionsbedingtem Fehlverhalten, beispielsweise in Form von Bußgeldern, Punkten oder Fahrverboten, dazu beitragen könnten, Aggressionen im Straßenverkehr abzuschwächen. Rund die Hälfte glaubt, dass verpflichtende Schulungen bei aggressionsbedingtem Fehlverhalten eine geeignete Maßnahme darstellen könnte. 39 Prozent sagen, dass häufigere Kontrollen und eine stärkere Polizeipräsenz Aggressionen im Straßenverkehr vermindern könnten. Jeweils rund ein Drittel der Befragten ist der Auffassung, dass folgende Maßnahmen hilfreich sein könnten: verstärkte Verkehrserziehung und Mobilitätsbildung in den Schulen (34 Prozent), die Aufnahme eines Zusatzmoduls „Aggression“ in die Fahrausbildung, das über rücksichtsvolles und achtsames Verhalten informiert (33 Prozent), Tempolimits (zum Beispiel 30 km/h innerorts, 80 km/h auf Landstraßen, 130 km/h auf Autobahnen) (33 Prozent) sowie mehr Aufklärung in den Medien und sozialen Netzwerken, um rücksichtsvolles und achtsames Verhalten im Straßenverkehr bewusst zu machen (32 Prozent). 21 Prozent gehen davon aus, dass automatisierte Fahrzeuge zu einer Eindämmung von Aggression im Straßenverkehr führen könnten.

Rücksichtsvolles Miteinander

„Es ist wichtig, dass wir gemeinsam an einem respektvollen und rücksichtsvollen Miteinander arbeiten. Wir alle können einen Beitrag leisten, um die Verkehrssituation zu verbessern und Aggressionen abzubauen. Wir brauchen mehr Achtsamkeit und weniger Aggression“, fordert DVR-Präsident Manfred Wirsch.

Empfohlene Artikel

Eine Antwort hinterlassen

Bitte geben Sie Ihren Kommentar ein!
Bitte geben Sie hier Ihren Namen ein

5 × 1 =

- Anzeige -
Anzeige: IVECO
Anzeige: SpanSet MaXafe

Aktuelle Beiträge

Fahrtenschreiber: Das Jahr 2025 im Hinblick auf die Umrüstverpflichtung

Vorläufig keine Sanktionen bei der am 31.12.2024 (Nutzung ab 01.01.2025) endenden Umrüstungsfrist für Fahrtenschreiber. Betroffen von dieser Umrüstungsfrist sind im Betrieb befindliche nachweispflichtige Fahrzeuge des...

DAF Trucks: Lkw für die Fahrschule

Jährlich werden ungefähr 200.000 Fahrerlaubnisse für die Lkw-Klassen C1, C1E, C und CE neu ausgegeben. Für viele Absolventen bedeutet das den praktischen Einstieg in...

Arbeitsunfälle beim Gütertransport

Lkw-Fahrer im Gütertransport sind nicht nur im Straßenverkehr einem hohen Unfallrisiko ausgesetzt. Sondern auch beim Be- und Entladen und bei Arbeiten am Lkw besteht...

Großraum- und Schwertransporte: Vereinfachung von Genehmigungsverfahren

Das Bundesministerium für Digitales und Verkehr beschleunigt und vereinfacht die Genehmigung von Großraum- und Schwertransporten (GST). Dazu hat das BMDV eine Änderung der Allgemeinen...

ADR 2025: Änderungen im Gefahrgutrecht – Teil 2

Es ist wieder soweit! Im Rhythmus von 2 Jahren (alle ungeraden Jahre) werden die Vorschriften für die Beförderung von gefährlichen Gütern auf der Straße...

Krone/Goodyear: Integrierte Reifendrucküberwachung

Goodyear und KRONE Trailer haben eine Vereinbarung getroffen, die es Flottenkunden mit KRONE-Trailern ermöglicht, Goodyear TPMS Connect nahtlos zu integrieren. Dies verbessert das Reifenmanagement...

Scania Pro Driver: Digitales Coaching für Berufskraftfahrer

Scania stellt mit ProDriver einen digitalen Coaching-Service vor, der reguläre Fahrerschulungen nicht ersetzt, aber die Möglichkeiten für Berufskraftfahrer sinnvoll ergänzt, sich weiterzuentwickeln. Scania ProDriver verspricht...