Zwei intelligente Versuchsträger von ZF demonstrieren fortschrittliche Technologien für Lkw und Anhänger:
- Der Innovationsträger „Effizienz“ soll die Wirtschaftlichkeit von Sattelaufliegern auf ein neues Niveau bringen und den CO2-Ausstoß sowie den Kraftstoffverbrauch um bis zu 18 Prozent reduzieren.
- Der Innovationsträger „Sicherheit“ soll einen Weg über die General Safety Regulation (GSR) hinaus aufzeigen – bis hin zu höheren Automatisierungslevels.
ZF führt neueste Lkw- und Anhängertechnologien zusammen und will so Maßstäbe für die kombinierte Sicherheit und Effizienz im Güterverkehr setzen. Zwei Prototypen demonstrieren, wie ZF die Entwicklung autonomer, elektrischer und digitaler Technologien vorantreibt. Sie sind ein Beleg für die erfolgreiche Umsetzung der ZF-Strategie „Next Generation Mobility“.
„Unsere jüngsten Innovationsträger setzen neue Maßstäbe in Bezug auf Wirtschaftlichkeit und Sicherheit. Dies ist nur möglich, wenn die Vorzüge von Lkw und Trailer kombiniert genutzt werden“, sagt Dr. Christian Brenneke, Leiter Produktentwicklung im ZF-Unternehmensbereich Nutzfahrzeuglösungen.
„Für beide Prototypen nutzen wir unser umfassendes Lkw- und Auflieger-Know-how ebenso wie unsere in der Branche einzigartige Systemkompetenz. Mit diesem integrierten Ansatz können wir ein signifikant höheres Maß an Sicherheit und Effizienz erreichen, als dies für das Gesamtfahrzeug sonst möglich wäre. Dadurch steigern wir auch die Benutzerfreundlichkeit und unterstützen weniger erfahrene Fahrer – was in Zeiten akuten Fahrermangels ebenfalls ein wichtiges Kriterium für die Branche ist“, so Brenneke weiter.
Auf dem Weg zu „Null Unfällen“
Bei seinem Safety Innovation Truck und Trailer hat ZF auch auf sein umfangreiches Know-how im Pkw-Bereich zurückgegriffen. So stellte der Technologiekonzern sicher, dass sich die Lösungen auch für Nutzfahrzeuge wirtschaftlich umsetzen lassen.
Autobahn-Assistent (Highway Assist)
Ein Beispiel dafür ist der umfassende Autobahn-Assistent (Highway Assist) von ZF, der auf OnGuardMAX basiert, dem autonomen Notbrems-Assistenzsystem. Der Autobahn-Assistent kombiniert adaptive Geschwindigkeitsregelung (Adaptive Cruise Control, ACC) mit dem kontinuierlichen Spurhalte-Assistenten (Continuous Lane Keeping Assist, CLKA) und bietet damit Längs- und Querführung als automatisierte Anwendung nach Level 2.
Darüber hinaus verfügt er über die modulare und skalierbare mBSP XBS-Bremssystemplattform der nächsten Generation von ZF. Sie ergänzt nahtlos die elektropneumatische Handbremse OnHand, welche für mehr Sicherheit und Fahrerkomfort sorgt.
Zum System gehört auch das Hands-on-Detection-Lenkrad, das eine hervorragende und präzise Erkennung gewährleistet.
Safety Innovation Truck: Autonome Notbremsung aus 80 km/h
Der Safety Innovation Truck kann aus einer Geschwindigkeit von bis zu 80 km/h eine autonome Notbremsung einleiten und das Fahrzeug zum Stillstand bringen. So können Kollisionen mit beweglichen und stehenden Objekten vermieden werden.
In Verbindung mit dem Bremssystem sorgt der innovative neue aktive Sicherheitsgurt von ZF dafür, dass die Sicherheitsgurte gut am Körper anliegen und vor allem bei Notbremsungen die richtige Spannung halten.
Vermeidung von Kollisionen mit Fußgängern oder Radfahrern
Mit den integrierten aktiven Bremseneingriffsfunktionen können sogar die GSR-Vorgaben der EU übertroffen werden. So hilft der aktive Anfahrassistent von ZF, Kollisionen mit Fußgängern oder Radfahrern vor dem Fahrzeug beim Anfahren zu vermeiden. Er wird durch den fortschrittlichen und aktiven Rückfahrassistenten von ZF ergänzt, der dazu beiträgt, Unfälle bei Rückwärtsfahrten zu vermeiden.
Der Totwinkel-Assistent (Blind Spot Information System, BSIS) von ZF kann auch Kollisionen mit Radfahrern auf der Beifahrerseite des Fahrzeugs vermeiden helfen.
CargoCam-Sensor zum Schutz der Ladung
Ebenfalls mit an Bord ist die innovative Lösung von ZF zur Erkennung unbeabsichtigter Frachtbewegungen. Der CargoCam-Sensor kann unbeabsichtigte Ladungsbewegungen erkennen und diese über die bordeigene Telematik-Einheit an ein Flottenmanagementsystem melden. So können umgehend Maßnahmen zum Schutz der Ladung eingeleitet werden.
Die Telematik-Einheit lässt sich auch mit dem ADAS-System des Fahrzeugs verbinden. Dadurch können Daten von Notbremsungen, einschließlich Bildern und Videos, aufgezeichnet und zur Analyse an Flottenmanagementsysteme wie zum Beispiel die neue SCALAR-Plattform von ZF übermittelt werden.
Verbesserte Effizienz: Niedrigere Gesamtbetriebskosten und weniger Fahrzeugemissionen
Im zweiten Innovationsfahrzeug bündelt ZF elektrische Antriebstechnik und Aerodynamik-Lösungen in einem Auflieger. Der hochmoderne eTrailer unterstützt durch einen eigenen elektrischen Antrieb gezielt die Zugmaschine.
Die aerodynamischen Seiten- und Heckverkleidungskomponenten OptiFlow TrailerSkirt und OptiFlow Tail minimieren zusätzlich den Luftwiederstand des Aufliegers.
Das Innovationsfahrzeug bietet damit Lösungen für die wichtigsten Herausforderungen der Nutzfahrzeugindustrie, insbesondere was das Erreichen von Nachhaltigkeitszielen angeht: Auf der Grundlage des Demonstrationsfahrzeugs, einschließlich der Rekuperations- und Traktionsfähigkeiten des eTrailer, sollen Kraftstoffeinsparungen von bis zu 18 Prozent (im VECTO-Zyklus) und jährliche CO2-Emissionsreduzierungen von bis zu 15 Tonnen pro Fahrzeug möglich sein.
Im Mittelpunkt: Der Fahrer
Darüber hinaus unterstützt ZF die Effektivität des Fahrerbetriebs in Zeiten des Fahrermangels. Dabei steht die nächste Generation des ZF-Ankoppel-Assistenten OptiRide mit elektronischer Luftfederung (Electronically Controlled Air Suspension, ECAS) im Mittelpunkt. Sie erleichtert insbesondere ungeübten Lkw-Fahrern das Ankoppeln eines Sattelaufliegers.
Die zusätzlichen Traktionsfunktionen des eTrailers, wie etwa die Anfahr- und Beschleunigungsunterstützung, erhöhen die Sicherheit und den Komfort und unterstützen Fahrer aller Erfahrungsstufen.
Der eTrailer hilft auch bei Laderampenanfahrten; beim Andocken ist das sichere, geräuschlose und präzise Rückwärtsfahren der Lkw-Auflieger-Kombination, unterstützt durch die Rückfahrkamera des Aufliegers, ein Vorzug.
Die Kupplungs- und Andockunterstützungssysteme von ZF helfen den Fahrern, Unfälle und Reparaturkosten zu vermeiden und die Betriebszeit der Fahrzeuge zu optimieren, indem sie die Gefahren und den Stress von Rangiermanövern mindern. Auch im zweiten Innovationsfahrzeug übernimmt der CargoCam-Sensor die effiziente Überwachung von Fracht und Laderaum.
Die Zukunft – schon heute verfügbar
Die Innovationsfahrzeuge von ZF demonstrieren eindrucksvoll, wie sich in der gesamten Logistik-Prozesskette, vom Anfang bis zum Ende einer Fahrt, Sicherheits- und Effizienzvorteile realisieren lassen. Weil ZF Schlüsseltechnologien für Lkw und Anhänger kombinieren und vollständig integrieren kann, ergeben sich neue attraktive Funktionen.
„Das Spannende an den ZF-Innovationsfahrzeugen ist, dass ihre Technologien keine ferne Zukunftsmusik sind, sondern schon heute funktionieren und bald auf unseren Straßen zu finden sein werden“, so Brenneke