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Interview mit Alexander Quabach (Geschäftsführer der VEDA e.V.)

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Elke Lichtenberg: Es war eine der besten Nachrichten der letztjährigen VEDA-Mitgliederversammlung: Das Bundesverkehrsministerium plant ab 2021 ein Förderprogramm für den Bau von Lkw-Stellplätzen neben der Autobahn. Mit dieser Förderung wird erstmals auch den Autohöfen der Anreiz geboten, weiteren Lkw-Parkraum zur Verfügung zu stellen. Die VEDA hat sich viele Jahre dafür eingesetzt, dass die Autohöfe in den Ausbau von Parkplätzen miteinbezogen und Unterstützung durch Förderung erfahren. Wie steht die VEDA zu dem neuen Förderpaket? Gibt es aktuell überhaupt Betriebe, die Interesse an dem Förderprogramm zeigen und bereit wären, ihre Parkflächen zu vergrößern?

Alexander Quabach: Der bundesweite Stellplatzmangel ist nicht alleine durch den Bund zu beheben. Viele Jahre hat die Vereinigung Deutscher Autohöfe in Richtung Berlin kommuniziert, dass viele Autohöfe ihr Stellplatzangebot erweitern würden, wenn eine Unterstützung durch Bund oder Länder erfolgen würde. Die VEDA begrüßt daher den Vorstoß des Bundes, nun endlich auch neben der Autobahn private Investoren zu fördern. Diese neue Richtlinie soll zusätzliche Lkw-Stellplätze im Drei-Kilometer-Radius von Autobahnanschlussstellen ermöglichen. Für uns ist wichtig, dass diese Mittel zweckgebunden und zielgerichtet zum Einsatz kommen. Natürlich gibt es bundesweit Brennpunkte, wo schnellstmöglich Parkplatzerweiterungen auf den Weg gebracht werden müssen. Trotz Corona ist das Interesse groß. Viele Autohof-Einzelbetreiber als auch große Ketten haben bereits angefragt. Als Verband können wir unseren Mitgliedern bereits vorab Planungshilfe anbieten. Damit auch noch in diesem Jahr neue Stellplätze geschaffen werden können, muss das Förderprogramm schnellstens genehmigt werden und die Antragstellung möglich sein.

Elke Lichtenberg: Der im normalen Tagesgeschäft schon stressige Job des Lkw-Fahrers wurde in den letzten zwölf Monaten hart auf die Probe gestellt. Die VEDA hat sich schon im ersten Lockdown dafür eingesetzt, die Abendversorgung der Berufskraftfahrer sicherzustellen. Gleich bei Bekanntwerden des zweiten Lockdowns hat die VEDA mit einem Brandbrief an die Ministerien der Länder reagiert – in den meisten Fällen erfolgreich. In zwölf Bundesländern wurde Fahrern gestattet, ihr Essen am Abend im Autohof-Restaurant einzunehmen. Doch wie kommen die Autohöfe mit diesem Alltag klar?

Alexander Quabach: Die vergangenen Wochen und Monate waren für die Transportbranche, aber auch für die Autohöfe eine große Herausforderung – oder ungeschönt gesagt, eine absolute Katastrophe. Jedoch ist mir kein VEDA-Autohof bekannt, der während des Lockdowns geschlossen hatte. Die Autohöfe wissen um den harten Fahreralltag, aus Kollegialität zu den Fahrern haben sie Möglichkeiten geschaffen, deren Versorgung sicher zu stellen. Natürlich haben alle Betriebe mit großen Umsatzeinbußen zu kämpfen. Der Lkw-Verkehr zeigt sich sehr stabil im Vergleich zu „vor Corona“ Zeiten. Viele Berufskraftfahrer nehmen das Angebot, im Innenbereich essen zu können, dankbar an. Die Umsätze sind durch den Spritverkauf und das Shopgeschäft hoch, den großen Gewinneinbruch hat aber der fehlende Pkw-Verkehr in der Gastronomie mit sich gebracht. Nachdem sich die von der Regierung zugesagten Novemberhilfen am Gesamtumsatz orientieren, kommen die Autohöfe nicht in Betracht für Förderhilfen. Da kann man sich vorstellen, dass es vielerorts mittlerweile eng wird. Zumindest wurden schon einmal Lockerungen für die Außengastronomie in Aussicht gestellt. Ob dies allein ausreichen wird, ist fraglich. Was wir benötigen, ist das Hochfahren der Wirtschaft und den Urlaubsreiseverkehr.

Elke Lichtenberg: Wie unterstützt die VEDA aktuell ihre Mitgliedsbetriebe? Welche Schwerpunkte haben Sie sich für die Vorstandsarbeit der nächsten Monate gesetzt?

Alexander Quabach: Im Moment stellen wir uns für die kommende Zeit auf. Ein Schwerpunkt liegt dabei natürlich in der Eröffnungsthematik der Gastronomie. Die Bedingungen und Voraussetzungen für Lockerungen werden in jedem Bundesland anders sein. Da ist großer Informations- und Beratungsbedarf und wir helfen unseren Mitgliedern, wo wir können. Die Öffnungen werden ein verändertes Kundenverhalten mit sich bringen. Da versuchen wir uns bereits heute darauf einzustellen, unser Netzwerk dahingehend zu erweitern und eine breite Wissensbasis aufzubauen. Wir sind im Kontakt mit anderen Verbänden – wie zum Beispiel der Dehoga, um auf das neue „Normal“ vorbereitet zu sein und es ein Stück weit mit steuern zu können. Aber auch das Förderprogramm Parken hat für uns Priorität und da wird es sicher in den nächsten Wochen und Monaten einiges zu berichten geben.

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