Rasten an der Autobahn ist nicht gleich rasten an der Autobahn. Da gibt es riesige Unterschiede. Aber wo kann man sparen? An den Raststätten direkt auf der Autobahn und an einem nahegelegenen Autohof kurz hinter der Autobahnausfahrt?
Der Automobilclub Mobil in Deutschland e.V. wollte es wieder einmal wissen und hat seinen fünften Preisvergleich „Sparen an der Autobahn“ gemacht. Um es vorweg zu nehmen: Raststätten sind auch weiterhin deutlich teurer als Autohöfe.
Mobil in Deutschland hat bundesweit Preise und Leistungen an jeweils zehn Raststätten (Tank- und Rastanlagen) sowie an zehn unmittelbar an der Ausfahrt gelegenen Autohöfen, die in der gleichen Region wie die entsprechende Raststätte liegen, miteinander verglichen. Geografisch liegen alle besuchten Einrichtungen auf klassisch vielbefahrenen Bundesautobahnen wie der A3 Köln-Passau, der A7 Flensburg- Füssen sowie der A9 Berlin-München.
Das Testverfahren
Es wurden nur eindeutig mess- und vergleichbare Produkte gekauft und bewertet und zwar jene, die bei einem Stopp fast immer in Frage kommen: Kraftstoffpreise und Preise für Produkte aus dem Shop. Hierzu zählen unter anderem Coca-Cola, stilles Wasser, Red Bull, Cappuccino, ein Eis, eine Bifi, Kinderriegel, eine Käsesemmel oder eine Bockwurst. Zusätzlich haben wir die Kosten für einen Toilettenbesuch berücksichtigt.
Hier hat sich allerdings mittlerweile einiges getan. Fast alle Stationen vergüten die Toilettengebühr in gleicher Höhe als Gutschein für den Einkauf im Shop.
Um zu einem durchschnittlichen Spritpreis zu kommen, wurden die Preise von E5, E10 und Diesel in einem Zeitraum von drei Tagen im Juni 2023 jeweils um 10:30 Uhr, 15:30 Uhr und 21:30 Uhr mit mehreren Spritpreis-Apps erhoben, einen Tagesdurchschnittspreis errechnet und jeweils einen Gesamtdurchschnittspreis ermittelt.
Nach dem Motto „Wenn zwei das Gleiche tun, ist es noch lange nicht dasselbe“ konnte man feststellen, dass es an der Autobahn doch massive Preisunterschiede gibt. Sowohl der Warenkorb als auch die Spritpreise weichen stark voneinander ab.
Das stille Wasser kostet beispielsweise im günstigsten Fall 1,29 EUR an einem Autohof und im teuersten Fall 3,59 EUR an einer Raststätte.
Eine Packung Pringles kostet im günstigsten Fall 3,89 EUR an einem Autohof und 6,90 EUR an einer Raststätte. Beim Cappuccino waren die Unterschiede noch größer. Für 200 ml verlangt eine Raststätte an der Autobahn ganze 8,18 EUR, die gleiche Menge erhält man am günstigsten Autohof für nur 3,16 EUR. Satte 60 Prozent Preisunterschied.
Genauso unterschiedlich sieht es bei den Spritpreisen aus. Im günstigsten Fall kostete der Liter Diesel an einem Autohof 1,57 EUR, im teuersten Fall an einer Raststätte 2,06 EUR. Teilweise spart der Kunde beim Tanken am Autohof knapp 50 Cent pro Liter.
Ein wesentlicher Grund für die höheren Preise der Raststätten direkt auf den Autobahnen ist, dass der Bund bei der Privatisierung der Nebenbetriebe der Bundesautobahn fast alle Betriebe als Monopol an nur einen Betreiber vergeben hat. Monopole gehen meist zu Lasten des Wettbewerbs und der Verbraucher. Zudem sind Autohöfe oft kompakter und bieten grundlegende Dienstleistungen, was Betriebskosten senkt.
Wo spart man am meisten?
Zwar spart man sich an der Raststätte eine bis zwei Minuten Umweg im Gegensatz zum Autohof, aber dieser Ortsvorteil schlägt sich auch im Portemonnaie wieder.
Bei Snacks und Getränken gibt es Preisunterschiede von mehr als 20 Prozent, beim Sprit sogar über 21 Prozent.
In Summe ist auch der Warenkorb an sich teurer geworden. In 2023 kostete dieser an den Raststätten im Schnitt insgesamt 41,00 EUR (2021: 35,75 EUR). Bei den Autohöfen kostet der gleiche Warenkorb in diesem Jahr durchschnittlich 33,97 EUR (2021: 29,27 EUR).
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